- zentraler Grenzwertsatz
- zentraler Grenzwertsatz,Stochastik: ein Hauptresultat der Wahrscheinlichkeitstheorie, wonach die Verteilung der Summe von n unabhängigen Zufallsvariablen Xi näherungsweise normalverteilt ist (Normalverteilung), sofern n groß ist. Die exakte Fassung einer der vielen verschiedenen Versionen des zentralen Grenzwertsatzes lautet: Haben alle Zufallsvariablen X1, X2,. .. die gleiche Wahrscheinlichkeitsverteilung, den Erwartungswert μ und die endliche Varianz σ2, so gilt für alle x ∈ ℝDa Φ (x) die Verteilungsfunktion der standardisierten Normalverteilung N (0, 1) ist, folgt aus obiger Gleichung, dass die Verteilung von Sn für große n näherungsweise mit der Normalverteilung N (nμ, nσ2) übereinstimmt. Diese Eigenschaft erklärt das häufige Vorkommen der Normalverteilung (und deren Bezeichnung als gaußsches Fehlergesetz) bei Zufallserscheinungen, die durch additive Überlagerung vieler unabhängiger Einzeleffekte entstehen, und sie rechtfertigt, dass bei statistischen Verfahren aufgrund von Stichproben mit großem Umfang n eine Normalverteilung zugrunde gelegt werden darf. Ferner erlaubt der zentrale Grenzwertsatz die näherungsweise Berechnung von in der Statistik häufig vorkommenden Wahrscheinlichkeiten und Quantilen der Verteilung von Summen unabhängiger Zufallsvariabler. - Der Sonderfall, in dem alle Zufallsvariablen Xi die Binomialverteilung B (n, p) aufweisen (also Sn die Anzahl der Erfolge in einem Bernoulli-Experiment ist), heißt Grenzwertsatz von Moivre-Laplace nach seinen Entdeckern A. de Moivre (1730) und P. S. Marquis de Laplace (1812).
Universal-Lexikon. 2012.